Donnerstag, 14. November 2013

Die Tuff Tuff Uhr und der Supernotizblock im Alltagstest

Es fühlt sich schon sehr interessant an. Ein Handy in der linken Tasche, ein größeres Handy in der rechten Tasche und eine Hightech-Uhr am Handgelenk. Ich habe mir für den heutigen Tag die Gear und das Note mal geschnappt und mit auf die Arbeit genommen. Auf dem Plan standen zwei ca. 1 Stunde lange Bahnfahrten und der alltägliche Gebrauch der Gear am Schreibtisch.

Ich muss schon sagen, das Note gefällt mir echt gut. Es ist für meine Hände genau passend (obwohl ich jetzt nicht gerade Riesenpranken habe). Genau so eine Größe hatte ich mir immer bei einem Smartphone gewünscht. Man kann perfekt damit lesen, surfen und spielen, ohne Probleme mir der Schriftgröße zu bekommen. Für eher delikate Frauenhände kann ich mir vorstellen, dass das Note als zu groß und unförmig empfunden werden könnte.

Nun zu meinen Beobachtungen:

1. Samsung Gear

1.1 Akkulaufzeit
Wir haben die Uhr nicht ständig genutzt und haben sie seit ein paar Tagen. Dennoch ist bereits der Akku leer. Bei einem Smartphone würde ich sagen "wow das war lange". Bei einer Uhr sage ich eher "das ist viel zu kurz". Wenn ich eine Uhr habe, möchte ich diese nicht jeden zweiten Tag aufladen müssen. Die meisten Tage verwende ich diese ohnehin nicht sehr viel. Was ist denn, wenn ich mal wegfahre und kein Ladegerät dabei habe?

1.2 Gear Apps
Ich war positiv überrascht, als ich gesehen habe, was es bereits für Apps für die Gear gibt. Evernote ist beispielsweise eine super Möglichkeit Einkaufslisten zu verwalten. Man kann einfach an seinem Handgelenk die bereits im Einkaufswagen liegenden Waren abhaken. Keine lästigen Zettel oder hantieren mit dem Handy im Supermarkt mehr. Leider gibt es noch keine WhatsApp Gear App, was mich sehr frustriert. Meine Hauptkommunikation und ich nehme mal an die vieler anderer läuft nunmal darüber. Klar gibt es alternativen, aber ich will nicht für jedes Gerät eine neue App installieren müssen, welche ich meinen Freunden auch noch aufschwatzen muss.

1.3 Termine auf einen Blick
Die Gear zeigt natürlich nicht nur die Uhrzeit. So kann man die Anzeige so anpassen, dass man immer den nächsten anstehenden Termin unter der aktuellen Uhrzeit sehen kann. Das ermöglicht Leuten wie mir (ich bin super vergesslich), die eigenen Termine im Blick zu behalten.

1.4 Konfiguration an Handy und Gear
Die Konfiguration der Gear erfolgt an zwei Stellen. Am angeschlossenen Handy wird die grundlegende Konfiguration vorgenommen, wie z.B. Apps, Funktionen, Einstellungen zum Verhalten (Handgelenkbewegung, etc.). In der Gear selbst kann man nun weitere Einstellungen vornehmen. Hier kann man beispielsweise bestimmen, welche Farbe in manchen Menüs verwendet werden (man kann leider nicht das Gesamtdesign ändern), ob man den Sperrbildschirm nutzen möchte, oder ob man Bluetooth deaktivieren will (zum Stromsparen vermute ich mal). Im Prinzip bin ich froh über die vielen Einstellungsmöglichkeiten. Allerdings finde ich hätte man diese nicht aufteilen, sondern einen zentralen Ort hierfür haben sollen. Die Einstellungen zur Helligkeit oder Lautstärke kann man auch in anderen Menüs ändern, also brauch man hierfür kein eigenes Einstellungsmenü.

1.5 Lage am Handgelenk
Die Kamera an der Seite finde ich ziemlich störend, da ich öfter meinen Arm so auflege, dass die Gear genau auf der Kamera liegt. Ich warte eigentlich nur darauf, dass ich irgendwann ein Knacken höre und die Kamera hinüber ist. Wenn ich an der Tastatur sitze geht es einigermaßen. Allerdings stört hier der klobige Verschluss sehr. Gerade auf meinem Holztisch auf der Arbeit höre ich des öfteren ein Klack-Klack, was mir wieder signalisiert, dass ich erneut die Gear auf den Tisch gehauen habe. Für Vieltipper also keine gute Idee. Die ersten Kratze am Verschluss sind dadurch nun auch schon entstanden. Sie sind zwar nicht so präsent, aber es stört und ich will nicht wissen, wie die Gear in einem Jahr aussieht.

1.6 Kratzer vorprogrammiert
Das Display ist völlig ohne Schutz. Wenn man also eine Jacke anzieht, oder sich in einem hektischen Umfeld befindet, kann es öfter passieren, das etwas am Display entlangfährt. Bisher hat die Gear noch keinen Kratzer am Display, aber ich versuche auch sehr vorsichtig damit umzugehen. Ich bezweifle, dass ohne Schutzfolie (die ich sehr empfehlen würde), das Display lange ohne Kratzer bleibt.

1.7 Steifes Armband
Das Armband der Gear ist aus Plastik bzw. sehr hartem Gummi. Man schwitzt sehr schnell darin, was für die Technik in dem Gerät auf Dauer sicher nicht gut sein kann. Sehr auffallend ist aber vor allem dass das Armband sehr steif wirkt. Mit der Kamera und dem klobigen Verschluss passt sich die Gear kaum an das Handgelenk an. Man gewöhnt sich zwar schnell daran, aber als sehr bequem würde ich das Armband nicht einstufen. Ich hätte es lieber, wenn der Verschluss kleiner, die Kamera weg und das Armband austauschbar sein würde. Das wäre mal eine Idee.

1.8 Form und Farbe
Die Größe der Gear und dessen Displays finde ich persönlich noch im angenehmen Rahmen. Sie wirkt an meinem Arm nicht überdimensioniert und ich muss sagen, dass die Form abgesehen von Kamera und Verschluss des Armbandes, gut aussieht. Allerdings ist die Form eher etwas für Männer, da sie sehr grob wirkt. Die Farbe...nunja...wir haben das unglaubliche Glück eine "Rose-Gold" Gear zu testen. Lasst es mich so formulieren: Selbst mit dem groben Design wirkt diese Uhr so unglaublich feminin wie man es sich nur vorstellen kann. Eine Farbe für Frauen, ein Design für Männer, eine Uhr für niemanden. Aber das kann ich zumindest nur von unserer "Rose-Gold" Gear sagen. Die anderen Farben sehen ziemlich gut aus *schnief*.

1.9 Ladekäfig
Da ich bereits ein Galaxy S Plus besitze, habe ich auf der Arbeit auch ein entsprechendes Ladekabel. Leider hat mir die Gear aber erst auf der Arbeit gesagt, dass ihr Akku so gut wie verbraucht ist. Nun habe ich aber den extra speziellen Ladekäfig nicht dabei, um das Universalkabel zum Aufladen zu nutzen. Ich muss also bis heute Abend warten, bis ich wieder Zuhause bin, um die Uhr in ihren Ladekäfig zu sperren. Es würde zwar mehr Platz and er Uhr verschlingen, aber wenn ich sie schon öfter laden muss, dann bitte doch mit einem etwas einfacheren Adapter.

1.10 Bluetooth Reichweite
Ich lasse mein Handy die meiste Zeit auf der Arbeit neben meinem Rechner liegen. Da wollte ich mir nur mal kurz einen Kaffee holen und siehe da, die Gear berichtet mir prompt mit Vibration und Infomeldung, dass sie keine Bluetooth Verbindung mehr hat. Also muss ich nun, damit die Gear immer alle Daten hat, auch immer brav mein Note mitnehmen...auch aufs Klo...oder die Gear informiert mich über jeden Gang zur Kaffeeküche oder sonst wo hin, darüber, dass ich mein Handy vergessen habe. Etwas lästig, aber immerhin vergisst man so sein Handy nicht mehr.

1.11 Bewegungssensor beim Autofahren
Die Idee mit dem Sensor, dass die Gear anspringt, sobald ich sie anschaue, finde ich nett. Allerdings musste ich deshalb die Gear während des Autofahrens gestern Abend abnehmen. Sie sprang nämlich bei jeder Abbiegung an, was extrem irritierend war. Beim ersten mal habe ich einen Schreck bekommen und gedacht, mir springt ein Reh vors Auto (wir haben bei uns viel Wildwechsel). Das ist mehr als nur gefährlich! Ich rate jedem, der mit der Gear Auto fährt, diese entweder abzulegen, oder diese Funktion zu deaktivieren.

2. Samsung Galaxy Note 3

2.1 Riesendisplay
Das Samsung Galaxy Note 3 hat wohl mit einen der größten Bildschirme unter den Smartphones (Tablets ausgenommen). Für mich hat es genau die passende größe, so dass es in meine Hand passt, ohne dass ich meine Finger verrenken muss. Eine Bedienung mit nur einer Hand ist zwar durch diverse Einstellungen möglich, aber ich empfand es eher als umständlich. Daher halte ich das Note mit einer Hand und bediene mit der anderen. Wem das nicht gefällt, sollte sich vielleicht nach einem anderen Smartphone umschauen, oder im Laden einfach mal die Größe selber testen. Die Größe des Displays macht aber den Bildschirm etwas detailreicher, wodurch ich zumindest das Gefühl habe, dass alles übersichtlicher ist. Es lässt sich sehr gut damit lesen, surfen oder Notizen verfassen. Alles in allem ist es ein genialer Supernotizblock.

2.2 Coveröffnung
Das Cover für das Note finde ich sehr schön und das Leder passt gut zum Stil des Smartphones. Vor allem finde ich toll, dass das Backcover des Notes durch die Lederhülle komplett ersetzt wird und nicht wie bei anderen Smartphones nur als Tasche dient. In der Front des Covers ist eine durchsichtige Folie eingelassen. Wenn man das Cover schließt, können von dort Informationen abgelesen werden, sowie die Kamera, Memos oder Audio genutzt werden. Es ist eine interessante Idee, allerdings nutzt sie mir nicht wirklich viel. Ich hätte es da lieber, wenn das Cover komplett zu wäre. Aber wenn man nur mal die Uhrzeit, Akkustand oder sonstigen Status prüfen möchte, muss man nicht extra das Cover aufklappen.

2.3 guter Akku
Die Akkulaufzeit scheint recht gut zu sein. Ich kann sie zwar nur mit meinem Galaxy S Plus vergleichen, aber trotz langem Spielen während der Bahnfahrt, eingeschaltetem Bluetooth (für die Gear), eingeschaltetem WLAN (ungenutzt) und konstanter Datenverbindung, hat das Note auf meinem Hinweg gerade einmal 10% Akku verbraucht. Den Rest des Tages hat es weitere 10% beansprucht, so dass ich nun nach knapp 1 Stunde Intensivnutzung und 8 Stunden Stand-by bei gerade einmal 80% Akku bin. Ich bin beeindruckt. Ich hatte einen wesentlich schnelleren Rückgang erwartet, vor allem während des Spielens.

2.4 neuer Stecker
Als ich zuerst gesehen habe, dass schon wieder ein neuer Stecker für das Note benutzt wird, dachte ich mir "na toll, alle alten Kabel nutzlos". Aber ganz im Gegenteil. Die alten Kabel, die man sonst für Samsung Geräte verwenden kann, sind auch mit dem Note kompatibel. Das Note verwendet einen Micro-USB 3.0 Anschluss, welcher auch mit einem Mini-USB 2.0 Anschluss gefüttert werden kann. Die Übertragung ist ein wenig langsamer und ich nehme mal an, das Gerät lädt auch etwas langsamer auf, aber was solls. Ich bin froh, dass man sich auf so universelle Anschlüsse festgelegt hat.

2.5 Cover biegen zum Halten
Wenn man das Note mit nur einer Hand halten möchte, oder wenn man es im Querformat nutzen will, kommt man nicht umhin, das Ledercover umzuknicken. Es scheint bisher keine Probleme dabei zu geben und ich nehme mal an, dass das Leder sich entsprechend daran gewöhnt. Es macht aber schon ein wenig besorgt, wenn man etwas knickt, was so hochwertig ist.

2.6 Frontcover liegt nur auf
Da man wie gerade erwähnt das Frontcover nach hinten knicken muss, kommt es vor, dass es nicht sofort korrekt zuklappt, wenn man es wieder nach vorne holt. Das liegt vor allem daran, dass das Knicken es in eine Form zwingt, die eher gegenteilig zu seiner eigentlichen Funktion ist. Nach kurzem Anpassen klappt es wieder richtig zu. Mir wäre es lieber, wenn ich das Cover auch mit einem Verschluss sichern könnte. Wenn ich das Note in meine Tasche packe, möchte ich zum Beispiel nicht, dass es aufklappt und irgendwas dort reinkommt, was das Display zerkratzen könnte.

2.7 Stift zum Zeichnen/Malen/Notizen machen
Der Stift liegt sehr gut in der Hand und die Sonderfunktionen machen so manche Surfrunde erst richtig spaßig. Die Druckintensität lässt sich sogar zum Malen und Zeichnen nutzen, was dem Note ein wirkliches Gefühl wie ein Notizblock verleiht. Ich hatte bisher keine Aussetzer oder Ungenauigkeiten, welche ich bei vielen anderen Stiften schon gesehen habe. Es fühlt sich einfach natürlich an. Ich freue mich damit viel zu schreiben.

2.8 Einhändig ein und aus
Hier vielleicht noch ein Problem von mir persönlich. Wenn ich das Note halte und mit meinem Zeigefinger den Bildschirm ausschalten möchte, komme ich sehr oft auf die lauter-leiser-Tasten. Das führt dazu, dass einfach nichts passiert. Kein Lauter, kein Leiser und das Display bleibt an. Entweder bin ich zu unfähig das Note ein und auszuschalten, oder das Design ist nicht auf meine Handy ausgelegt. Beides wäre nicht gerade schön für mich. Allerdings ist dies ein sehr kleiner und eher unwichtiger Punkt, welcher mir aufgefallen ist.


Fazit Gear:
Ich muss sagen, die Idee der Gear finde ich toll...das war es aber auch schon. Das Gerät ist im Design noch weit entfernt davon praktisch zu sein. Die Funktionen stecken noch in den Kinderschuhen und werden mit Sicherheit erst mit den nächsten Generationen wirklich ausgereift wirken. Das Tragen am Handgelenk ist man zwar schnell gewohnt, allerdings wird man durch das klobige Design doch öfter daran erinnert, was man da trägt. Für das Geld, ist mir eine Erweiterung meines Smartphones auf mein Handgelenk einfach zu teuer und zu wenig nützlich.

Fazit Note:
Das Note ist eigentlich genau so ein Smartphone wie ich es mir immer gewünscht habe. Wenn man sich mit Android zurechtfindet und die einzelnen Makel nicht so schlimm findet, welche das Betriebssystem mit sich bringt, ist das Note gerade für Notizen, Web-Surfen und Lesen ein tolles Gerät. Der Preis schreckt allerdings schon sehr ab. Man fragt sich hier schon, wo das ganze Geld reinfließt, wenn man beim Auspacken erst einmal auf viele Plastikteile stößt (z.B. die Standard-Rückenplatte). Samsung macht hier beim Verkauf, zumindest wenn man nur die Materialkosten des Gerätes abzieht, einen riesen Gewinn. Abgesehen vom Preis würde ich das Note allerdings jedem empfehlen, der sich ein etwas größeres Smartphone wünscht.

Soweit zu meinem aktuellen Urteil. Bilder gibt es vielleicht später noch.

Cheers,
PG

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